ERP für Lebensmittel

Die Lebensmittelbranche ist geprägt von prozessorientierten Herstellungsverfahren mit häufig irreversiblen Trenn-, Misch- und Aggregationsvorgängen. Hinzu kommen die hohen Anforderungen der Verbrauchersicherheit. Ein ERP für Lebensmittel hat aber oft auch die Anforderungen der Handelsketten zu erfüllen. Dadurch ergibt sich ein spezieller Mix, der sich wie folgt in den einzelnen Abteilungen niederschlägt.

ERP für Lebensmittel – Allgemeine Anforderungen

In der Lebensmittelindustrie ist die Verwaltung des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) ein zentrales Element. Das MHD wird entweder auf Etiketten angezeigt oder direkt auf die Verpackung gedruckt. Eng damit verbunden sind die Chargenführung und die lückenlose Nachvollziehbarkeit der verwendeten Zutaten. Eine Standardfunktion in ERP-Systemen für Lebensmittel ist das sog. FEFO-Verfahren (FEFO = first expired first out). Dahinter verbirgt sich die leicht einleuchtende Anforderung, dass die ERP-Software früher ablaufende Ware als erstes für die Auslieferung vorsieht. Weitere übliche Funktionen im ERP für Lebensmittel sind:

  • Flexible Abbildung von Rezepturen
  • Verwaltung der Nährwert-Deklaration pro Zielland
  • Allergiker-Hinweise abgeleitet aus der Rezeptur
  • Qualitätssicherung und Zertifizierungen wie z.B. IFS, HACCP, Bio
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Die Lebensmittelbranche hat eine Vielzahl von eigenen Anforderungen       Bild: Monkey Business Images/Shutterstock

ERP für Lebensmittel – Funktionen für den Vertrieb

Der Absatzplan des Vertriebs ist die Basis für die Mengen- und Kapazitätsplanung für Lebensmittelhersteller. Hilfreich ist, wenn das ERP für Lebensmittel den Absatz aus früheren Jahren für die Erstellung der Absatzpläne bereithält. Die Absatzpläne sollten pro Kunde bzw. Vertriebskanal erstellt werden können und in einen Gesamtplan münden. In einigen Bereichen sind auch saisonale Aspekte auf der Nachfrageseite, aber auch bei der Verfügbarkeit von einzelnen Zutaten zu berücksichtigen.
Auch die Verkaufsförderung bringt Anforderungen an das ERP-System für Lebensmittel mit. Hier gilt es Sonderaktionen oder Promotionen abzubilden, Werbematerial und kurzzeitig aufgelegte Artikel zu verwalten.
Komfortable Funktionen für die Kalkulation der Produkte sind ein grundlegendes Thema in der Lebensmittelbranche. Dies gilt umso mehr, wenn es um die stark umkämpften Regalmeter im Lebensmitteleinzelhandel geht.
Wenn auch eigene Ladengeschäfte betrieben werden, sind folgende Punkte vom ERP-System gewünscht:

  • Kassen (online oder offline) mit Barcodeleser
  • Kartenlesegerät für bargeldlosen Zahlungsverkehr
  • Tagesabschluss mit Übergabe an die Finanzbuchhaltung
  • Bestandsführung pro Laden
  • Internes Bestellwesen
  • Verwaltung von Kundenkarten und Gutscheinen

ERP für Lebensmittel – Materialwirtschaft & Logistik

Die hohen Standards in der Lebensmittelbranche erfordern ein ausgeklügeltes Qualitätsmanagement, das mit der Entnahme von Proben bei der Anlieferung von Zutaten beginnt und sich durch den ganzen Wertschöpfungsprozess fortsetzt.
Wird der Lebensmitteleinzelhandel beliefert, muss die ERP-Software EDI-Prozesse unterstützen, bei denen Abrufe, Lieferungen und Rechnungen über standardisierte Formate ausgetauscht werden. Lebensmittelketten verlangen mitunter auch auf sie zugeschnittene Etiketten oder Verpackungen.

Im Bereich der Distributionslogistik sind häufig diese Punkte im ERP für Lebensmittel gefordert:

  • Beauftragung der Versanddienstleister
  • Leergut- und Behälterverwaltung
  • Unterscheidung der Anlieferpunkte pro Kunde (Zentrallager oder einzelner Markt) mit Zeitfenster der Anlieferung
  • Tourenplan (bei eigenem Fuhrpark)

ERP für Lebensmittel – Linktipps:

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Die Lebensmittelbranche hat ihre ganz eigenen Gesetze. Deshalb sollte man bei der ERP-Auswahl auch auf die Details schauen. Vertrauen auch Sie bei der ERP-Auswahl auf unsere langjährige Erfahrung!
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