EDI-Datenaustausch zwischen ERP-Systemen

Das Kürzel EDI steht für Electronic Data Interchange (elektronischer Datenaustausch). In der Praxis wird darunter u. a. verstanden, dass Geschäftsdaten auf elektronischem Weg direkt zwischen den ERP-Systemen von Kunden und deren Lieferanten verschickt werden. Mit dieser Art der Kommunikation sind einige Vorteile verbunden:

  • Sehr schnelle Übertragung in Echtzeit
  • Vermeidung von Medienbrüchen
  • Verringerung des manuellen Aufwands
  • Reduktion von Fehlerquellen

Datenaustausch mit EDI-Standards – klassisches EDI

In der Automobil- und Konsumgüterbranche wird EDI mit definierten Standards schon seit vielen Jahren erfolgreich angewendet. Manchmal wird diese Form von EDI auch als klassisches EDI bezeichnet. Global am bedeutendsten ist der EDIFACT-Standard. Dieser löst immer mehr Sub-Standards ab oder dient zumindest als Orientierung für spezifischere EDI-Standards.

EDI ermöglicht stabile Geschäftsprozesse.    Credit: youthmedia / Richter

In den EDI-Standards ist die Struktur der ausgetauschten Nachrichten genau vorgegeben. Häufig verwendete EDIFACT-Nachrichtentypen sind:

  • ORDERS (Bestellung des Kunden beim Lieferanten)
  • ORDRSP (Bestellbestätigung vom Lieferanten an Kunden)
  • DESADV (Lieferavis vom Lieferanten an den Kunden)
  • INVOIC (Rechnung)
  • U. v. m.

In der Kommunikation über EDI-Standards fungieren häufig Drittanbieter als Datendrehscheibe zwischen Kunde und Lieferant. Die Aufgabe dieser sog. Konverter-Dienstleister liegt in der Aufbereitung und Übermittlung der Daten in einer Form, die vom empfangenden ERP-System verarbeitet werden kann. Die Konverter-Dienstleister verfügen vielfach schon über die Partnerprofile der (Groß-)Kunden. Damit wird die durchaus komplexe und aufwändige EDI-Anbindung erleichtert und kann schneller realisiert werden.

Datenaustausch mit freien EDI-Formaten – Web-EDI

Bedingt durch neue Technologien, wie Webservices und XML, hat sich in den vergangenen Jahren eine neue Art von EDI-Austausch entwickelt. Moderne ERP-Systeme unterstützen sowohl Webservices als auch XML. Damit ist es möglich, dass die ERP-Systeme von Kunden und Lieferanten über das Internet kommunizieren und dabei Daten austauschen. In Abgrenzung zum klassischen EDI wird diese Form vielfach als Web-EDI oder Internet-EDI bezeichnet.

Im Umfeld von Web-EDI gibt es weniger Standards als beim klassischen EDI. Häufig geben die Kunden Struktur und Aufbau der verschiedenen Nachrichtentypen vor. Dabei greifen sie in der Regel auf die Vorgaben des eingesetzten ERP-Systems zurück. Auch bei der Verwendung von Web-EDI können Dienstleister als Datendrehscheibe zwischen Kunde und Lieferant agieren. Vielfach wird jedoch der direkte Datenaustausch zwischen den beteiligten ERP-Systemen gewählt.

Was sind Webservices?

Webservices sind vereinfacht ausgedrückt Softwareprogramme, die über das Internet aufgerufen werden können.

Was bedeutet XML?

XML ist ein textbasiertes Datenformat, das sowohl von Maschinen als auch von Menschen gelesen werden kann.

Weiterführende Links

ERP-System für Automobilzulieferer

 

 

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