Die Bedienoberflächen in ERP-Systemen haben sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Vor den Zeiten in denen Windows populär wurde, musste man mit einfarbigen Bildschirmmasken vorliebnehmen. Darin wurden die die Daten in wenig übersichtlichen Listen angezeigt. Ganz anders heute. Der aktuelle Trend geht hin zu Oberflächen, die bereits in der Startansicht eine Fülle von unterschiedlichen Informationen darstellen. Und es ist viel Farbe im Spiel. Je nach Datenobjekt lässt sich die Darstellung optimal anpassen. So können Grafiken, Papierstapel zum Anzeigen von Arbeitsvorräten oder Listendarstellungen ausgewählt werden.
ERP-Anbieter versprechen viel mit Parolen wie etwa User Experience, digitale Erlebnisse oder intuitive Benutzerführung. Ob man die Latte gleich so hochlegen möchte, sei dahingestellt. Unbestrittene Tatsache ist, dass einige Vorteile in modernen Bedienoberflächen liegen:
Lust und Akzeptanz
Eine attraktive Bedienoberfläche erhöht die Lust mit der Software zu arbeiten. Wie in anderen Bereichen auch zählt auch hier die Verpackung. Es geht so weit, dass funktionale Schwächen der Software eher verziehen werden, wenn die Bildschirmmasken harmonisch gestaltet sind. Speziell für Mitarbeiter der jüngeren Generationen sind gefällige Bedienoberflächen ein wichtiges Kriterium, weil sie von Smartphones, Onlinespielen … eine hohe Erwartungshaltung mitbringen.
Fehlerquote
Gut aufbereitete Nutzeroberflächen leiten den Anwender so durch die Abläufe, dass bestimmte Fehler von vorneherein ausgeschlossen sind. Mittlerweile hat sich eine eigene Berufsgruppe UX/UI Designer in diesem Umfeld etabliert. Diese Designer sind spezialisiert darauf, Bedienoberflächen so zu gestalten, dass die den typischen menschliche Verhaltensweisen entsprechen.
Schnelligkeit
In bestimmten Anwendungsfällen spielt die Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle, wie z.B. in der Auftragserfassung in Call-Centern. Hier gilt es schnell und fehlerfrei zu erfassen, um dem Kunden am Telefon nicht die Kauflust zu verderben. In solchen Bereichen ist die Bedienung des ERP-Systems rein auf die Tastatur zugeschnitten, weil Aktionen mit der Maus viel zu lange dauern würden. Tempomacher sind die genau definierte Reihenfolge der angesprungenen Eingabefelder und mittels Tastenkürzel (short key) ausgelöste Transaktionen.